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Schwäbische Zeitung
Ulm, 30. April 2002

Congress Centrum Ulm
Ein hochkarätiges Blasorchester mit farbiger Musik

Ulm - Das Frühlingskonzert des Sinfonischen Blasorchesters Ulm unter Douglas Bostock am Sonntag im CCU hatte ein Programm mit anspruchsvollen Werken.

Von unserem Mitarbeiter Julian Merkle

In den letzten Jahren konnte das Sinfonische Blasorchester einen hohen Stellenwert im Ulmer Konzertleben einnehmen. Der gute Konzertbesuch sowie die professionelle Arbeit des Orchesters beeindrucken immer wieder aufs Neue. Auch dieser Abend war verblüffend.
Phantastisch, wie das Orchester unter dem engagierten und einfühlsamen Dirigat von Douglas Bostock in Stephen Melillos (geboren 1957) "Wait of the World" auflebte.
Aufheulende Glissandi über synkopischen Rhythmen und filmmusikähnliche Melodien, durchsetzt von schrillen chromatischen Skalengängen in den Holzbläsern, kennzeichneten den ersten Satz mit dem Titel "And now the children lead". Der zweite Satz "Awaiting the past" endete tragisch mit aufschreienden Deklamationen; während der dritte Satz "Remembering the future" durch Clusterklänge und großem Einsatz von Schlagwerk bedrohlich wirkte. Zwischenzeitlich ruhiger war Satz im schlank ausgespielten und mit warmem Ton interpretierten Blechbläser-Choral. Das Orchester meisterte die hohen Anforderungen an Rhythmus und Musikalität.
Es folgte "The red tower", eine musikalische Bildbeschreibung von Johan de Meij (geboren 1956) über ein Bild des Surrealisten Giorgio de Chirico. Dieses Werk bildete den zweiten Teil der "Venetian Collection", einer Suite in der De Meij vier Gemälde der Peggy Guggenheim Sammlung in Venedig in musikalischer Sprache beschreibt. Mit schwelgendem Klang und purer Spielfreude, auch dem sensibel und mit viel Gefühl gespielte Fagottsolo, zog das Orchester das Publikum abermals in seinen Bann.
Mythische Klänge erreichten die Zuhörer in Hiroshi Ohguris (1918 bis 1982) "Shin - wa" (Geschichte der Götter). a "myth for symphonic band". Triller in den Holzbläsern und unruhige musikalische Motive im Schlagwerk bildeten die Grundlage für eine unheimliche Atmosphäre. Einzelne Blechblälser-Blitze zuckten durch die einem Gewitter ähnelnden Holzbläser-Wolken und bildeten somit spannungsreiche Phrasen.
"The sixth suite for band" von AIfred Reed (geboren 1921), einem amerikanischen Komponisten, erklang nun. "March miniature" lautete der erste Titel der viersätzigen Folge von unterschiedlichsten Gegebenheiten. Klar und durchsichtig erschien der Satz, während "Summer stroll", ein Sommerspaziergang, im harmonischen Einklang und lieblichen Melos zu hören war. Der vierte Satz "Halloween hobgoblin", der Spuk am Vorabend von Halloween, erklang in jazziger, groovend spukender Manier. Nach zwei Zugaben, einem japanischen Volkslied und einem Tanz von Schostakovich in atemberaubendem Tempo, ging ein wunderschönes Konzert mit dem Sinfonischen Blasorchester Ulm zu Ende.

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Letzte Änderung am 30.04.2002