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Schwäbische Zeitung
Ulm, 23. Juni 1997

Herrlicher Farbklang der Blasinstrumente
Blendend war die Stimmung beim Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Ulm (SBU) im Kornhaus.

Von unserer Mitarbeiterin Barbara Perkovcac

ULM - Die jungen Musikerinnen und Musiker lieferten unter der temperamentvollen, umsichtigen Leitung von Douglas Bostock ein interessantes und locker-heiteres Programm mit einem breiten Spektrum an Stilrichtungen, über das auch ein sinfonisches Blasorchester durchaus verfügt. Schwerpunktmäßig konzentrierte man sich auf Originalwerke etwa von Holst, McGinty und Curnow.
Gegründet wurde das Sinfonische Blasorchester Ulm Ende 1992 unter der musikalischen Leitung von Kreso Pasuttini und der Trägerschaft der Ulmer Knabenmusik. Seit 1994 firmiert es als selbständiges Ensemble in der Besetzung eines sinfonischen Blasorchesters. Mit dem Engländer Douglas Bostock, auch Chefdirigent des Karlsbader Symphonie-Orchesters, steht den Ulmern ein auch im Bereich der sinfonischen Blasmusik versierter Orchesterchef vor. Prächtige Klangqualität, sauberes, exaktes und tempogeladenes Musizieren war das Markenzeichen von Anfang bis zum Schluß.
Der eingangs gespielte Marsch aus der "Jazz Suite Nr. 2" von Dmitri Schostakowitsch im Arrangement von Johan de Meij zeigte dies uneingeschränkt. Hinreißend interpretiert wurde anschließend die zweite Suite in F-Dur für Blaorchester op. 28, Nr. 2, von Gustav Holst. Mit Enthusiasmus legten sich die Musiker ins Zeug, um die Thematik eines jeden Satzes - Nr. III war beispielsweise überschrieben mit "Song of the Blacksmith" (Lied des Schmiedes) - instrumental transparent zu machen. Wie überhaupt die breite und subtile Palette orchestraler Farben immer wieder aufblitzte.
Passend, daß auch eine der führenden Komponistinnen für Blasorchester in den USA, Anne McGinty, mit einer populären Komposition, der Rhapsodie für Solo-KIarinette und Blasorchester, gespielt wurde. Für den jungen Ulmer Klarinettisten Christoph Müller, 1995 Bundespreisträger bei "Jugend musiziert", war das eine tolle Gelegenheit, sichere Technik und variablen, bunt schillernden Klarinettenklang zu demonstrieren. Stürmisch feierten ihn danach nicht nur das Publikum, sondern in echter Loyalität auch seine Kollegen auf dem Podium.
Nach dem inspiriert gespielten "Bacchus on Blue Ridge", einem Divertimento des in Wien geborenen, 1938 nach Großbritannien übersiedelten Joseph Horovitz, ging es nach der Pause weiter mit der überaus anspruchsvollen Suite "Canticle of the Creatures" von Jim Curnow. Das Werk wurde konzentriert und sensibel gespielt.

Ein Scherz am Ende

Bevor man mit Stücken wie "The Symphonic Marches" von John Williams, mit Bernsteins "A Musical Toast" und Takashi Hoshides zeitgenössischem Sammelsurium von Melodien aus Disney-Filmen in die Endrunde ging, gab es mit "A Grand Grand Overture", op. 57, von Malcolm Arnold für drei Staubsauger, einen Bodenpolierer und sinfonisches Blasorchester einen durchschlagenden Heiterkeitserfolg. Dies schon durch die auf biedere Hausfrau getrimmten Solisten Karl Glöckler, Michael Leibinger, Rainer Pompe und Michael Eberhardt, die sich - sonst in Amt und Würden - nicht zu schade waren, mitzumachen.
© 1997 SBU e.V.
Letzte Änderung am 30.06.97