SBU e.V.
Homepage
Wir über uns
Inhalt
Aktuelles/Termine
Kontakt
Pressestimmen
Archiv
Links
Zurück

Südwest Presse
Ulm, 22. April 1998

Fulminanter Klang
Originalwerke im Scharff-Haus aufgeführt.

Jörn Heller

Wenn sich das Sinfonische Blasorchester Ulm zu seinen halbjährlichen Probephasen zusammenfindet, so ist das Ergebnis dieser Arbeit stets Blasmusik auf hohem Niveau. Blasmusik, die nur sehr entfernt an das ungeschlachte Treiben einer Feuerwehrkapelle erinnert und erst recht nichts von deren bierbauchgestützter Schwerfälligkeit besitzt.
Zwar ist auch die Besetzung des Sinfonischen Blasorchesters Ulm überwiegend männlich, was sich auch auf den Klang auszuwirken scheint, der insgesamt mehr in die Breite und nach vorne statt ins Schlanke und ins Innere tendiert. Doch liegt dies zu einem nicht geringen Teil an dem Repertoire des Orchesters, das Originalkompositionen für Blasmusik Bearbeitungen vorzieht. Und unter den Komponisten, die für Blasorchester-Besetzung schreiben, sind eben eher die lautstarken Dramatiker zu finden als die die vornehm zurückhaltenden Lyriker.
So standen etwa auf dem Programm der ersten HäIfte des Konzertabends die "Continental Overture" von Johan de Meji, Fisher Tulls "Sketches on a Tudor Psalm", "Fête Galante" von Joseph Horovitz und vier Stücke aus Leonard Bernsteins "West Side Story". Ausnahmslos Stücke, bei deren Vortrag das Orchester große klangliche Geschlossenheit, höchste rhythmische Präzision und außerordentliche musikalische Gewandtheit unter Beweis zu stellen hat. Und das Sinfonische Blasorchester Ulm zeigte beim Antritt dieses Beweises keinerlei Schwierigkeiten.

Deutliches Dirigat

Douglas Bostock, dem künstlerischen Leiter des SBU, gelang es mit seinem markanten, deutlich lesbaren Dirigat, die versammelte junge Bläserschaft zu einem sehr lebendigen und mitreißenden Vortrag anzustiften, der dem teilweise überschwappenden Ideenreichtum der dargebotenen Kompositionen bestens entsprach und nur gelegentlich in der Gefahr stand, klanglich ein wenig auszuarten.
Merke: Forte wird nicht immer mit drei f geschrieben, und manchmal soll es sogar in originalen Bläserpartituren hier und da ein Piano geben.

Leserbrief zu dieser Kritik

© 1998 SBU e.V.
Letzte Änderung am 27.04.98