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Südwest Presse Ulm
Ulm, 21. Oktober 2008

Abgesagt
Solist sagt ab: In Rekordzeit neues Programm

Improvisieren war angesagt beim Herbstkonzert des Sinfonischen Blasorchesters Ulm: Der Solist des Hauptwerkes hatte krankheitshalber abgesagt.

Verena Westphal

Eigentlich war als Hauptwerk des Herbstkonzertes des Sinfonischen Blasorchesters Ulm (SBU)im Congress Centrum Piet Swerts "Wings", ein Konzert für Klavier und Blasorchester angekündigt gewesen. Doch der Solist Antonio Piricone (Klavier), der schon zweimal mit dem SBU konzertiert hat, musste krankheitshalber absagen. Ein einziger Probentag musste ausreichen, um diese Lücke zu füllen. Respekt, wie die Musiker und Dirigent Douglas Bostock mit viel Spontaneität Konzentration und vollem Einsatz zwei Stücke, die wunderbar in das Programm passten, einstudierten und sehr gelungen zur Aufführung brachten.
Die musikalische Umsetzung von Jahreszeiten und Naturphänomenen hat Komponisten schon immer inspiriert, und auch im Congress Centrum wurde in Alfred Reeds "A Springtime Celebration" ein aufbrechendes Frühlingsgefühl spürbar. Herbst in Japan mit fallenden Blättern, von Schlagwerk und Schlagzeug musikalisch nachempfunden, mit Klavier und Harfe untermalt, erklang in dem Stück "Autumn in Heian-Kyo" von Tetsunosuke Kushida. Mit weiteren fernöstlichen Klangimpressionen und sehr lautmalerisch zauberte das Blasorchester mal das Flügelschlagen von Kranichen oder die winterliche Ruhe am Wasser in einer Komposition von Toshio Mashima, die den Bläsern viel Präzision und auch solistisches Spiel abverlangte.
Wie ein tanzender Bär, an ein Kinderlied erinnernd, erklang der "Childrens March" von Percy A. Grainger, und die Bläser entführten das Publikum in ein Wunderland des Staunens. Unter der sicheren und lockeren Führung von Douglas Bostock, der seine Musiker kennt und weiß, wie man einen so großen Apparat zusammenhält und führt, ohne ihn festzuhalten, erklang von Philip Sparke die Symphonie Nr.1 "Earth, Water, Sun, Wind". Mit einer gewissen Schwere und kraftvoll tragend wird die Erde vertont, der Übergang zum Wasser ist fließend, leicht jazzige Elemente und viel lebendiger Rhythmus, musikalische Tropfen und tonale Wassermassen imponieren. Brüllend und stehend die Hitze. Sehr gelungen die Wiedergabe des Windes, da sind die Blasinstrumente in ihrem Element, mal leichte Brise, mal ein sich aufbauender Sturm.
Mit zwei, nein drei, Zugaben verabschiedete sich dieser sympathische Dirigent mit seinem eindrucksvollen Orchester, und ein begeistertes Publikum jubelte nach dem japanischen Schnellmarsch oder Kurzmarsch, egal, Hauptsache Marsch. Und den bitte Da capo.

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Letzte Änderung am 3.11.2008