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Südwest Presse Ulm
Ulm, 14. November 2006

KONZERT / Das Sinfonische Blasorchester Ulm
Klangvolle Bilder

Äußerst gelungen wurden Bilder vertont: Das Sinfonische Blasorchester Ulm zeigte im recht gut besuchten Congress Centrum eine großartige Leistung.

CARLHEINZ FILIUS

Die rund 60 Mitglieder des Sinfonischen Blasorchesters Ulm setzen sich aus Musiklehrern, talentierten Amateuren, Musikstudenten und professionellen Musikern aus dem süddeutschen Raum zusammen. Die Leitung hat seit 1996 der international angesehene englische Dirigent Douglas Bostock.
Zu Beginn des Konzerts erklang die vierte Suite für Blasorchester "Stadt der Musik" von Alfred Reed. Das dreisätzige Werk erfuhr eine vom ersten Ton an großartige Wiedergabe. Intrada, Arie und der schwungvolle farbige Marsch begeisterten. Eine Vision der Insel der Götter erlebte man in "Jalan-Jalan", einer Komposition des 1962 geborenen Japaners Shinya Takahashi. Die durch Ostinati gekennzeichnete eindringliche Stimmung, gestützt vom reich vertretenen Schlagzeug, verlieh dem Werk eigenständigen Charakter.
"Credentium", ein Bild der belgischen Stadt Peer, von Jan van der Roost beendete den ersten Teil des Konzerts. Die an Kino-Begleitmusik erinnernde Komposition mit vielen Tonartwechseln, Harfenklängen, Ratschengebrauch und vollem Blecheinsatz neben zarten Holzbläsertönen erfuhr eine von Spiellaune gekennzeichnete mitreißende Wiedergabe mit einem souverän wirkenden Dirigenten.
Nach der Pause Bilder einer Ausstellung von Mussorgski. Neben der Original-Klavierfassung gibt es eine grandiose Orchesterversion von Maurice Ravel und eine Transkription des Japaners Tohru Takahashi, der ein Arrangement für Blasorchester auf Grundlage der vollständigen Originalpartitur Mussorgskis schuf.
Die zehn so verschiedenen Teile erstanden in bester Tonqualität. "Das alte Schloss", das "Ballett der unausgeschlüpften Küken", der "Marktplatz von Limoges", "Die Katakomben", die "Hütte der Baba Yaga" und das mächtige "Große Tor von Kiew" wie alle anderen Teile des faszinierenden Werks wurden vom Orchester unter seinem hervorragenden Dirigenten in einem nicht alltäglichen Klangerlebnis erster Güte serviert.
Der riesige Beifall am Schluss führte zu drei Zugaben. Sarabande und Polka von Sir Malcolm Arnold rahmten die Ouvertüre zu "Candide" von Leonard Bernstein ein, die feurig-spritzig, im Mittelteil lyrisch, zu einem weiteren Höhepunkt des Konzerts wurde.
Es gibt keine E- oder U-Musik, sagte Bernstein. Es gibt nur gute und schlechte. Die Candide-Ouvertüre und das gesamte Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Ulm waren spitze.

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Letzte Änderung am 14.11.2006