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Südwest Presse
Ulm, 7. Oktober 1997

EDWIN-SCHARFF-HAUS / Sinfonisches Blasorchester

Engagierte Bläser

Dynamisches Ensemble begeistert Zuhörer

Erstmals gastierte das Sinfonische Blasorchester Ulm (SBU) in Neu-Ulm. Im gut besuchten Edwin-Scharff-Haus präsentierte das Orchester die in der jüngsten Arbeitsphase einstudierten Werke.

Judith Fleiner

Unter der Stabführung des immer wieder souveränen und charmanten Douglas Bostock erklangen Konpositionen zeitgenössischer und vorwiegend britischer Komponisten. Bereits in Ralph Vaughan Williams' "Folk Song Suite", aber auch in Malcolm Arnolds "Englisch Dances" warteten die engagierten Bläser mit ihrem gewohnten Können auf.
Mannigfaltige Stimmungen zauberten die Musiker aus ihren Instrumenten, leichtfüßig tänzerisch oder schwermütig getragen, das Orchester überzeugte durch eine erstaunlich reife musikalische Gestaltung.

Gefühlvolle Mischung

Mit der Auswahl des Werkes "Mosaici Bizantini" des italienischen Schweizers Franco Cesarini, bewies Douglas Bostock erneut sein Gefühl für eine gekonnte Programmzusammenstellung. Nein, Blasmusik muß keinen Bierzeltcharakter haben. Zugrunde lagen der Komposition Fragmente aus dem Matthäus-Evangelium. Die Interpretation gelang erhaben und strahlend.
Dynamica, der Titel des ersten Werkes nach der Pause, eine gelunge Umschreibung für den ganzen Konzertabend. Rhythmisch exakte Präsenz in den Fanfaren des Blechs, weiche Passagen im Holz, das Orchester zeigte Engagement und Qualität.

Gesellschaftsstudie

"Gallimaufry", die Übersetzung des englischen Wortes für "Durcheinander" oder "Gemisch", mehrmals in Shakespeares Dramen verwendet, inspirierte Guy Woolfenden dazu, sich zu überlegen, was denn in der Gesellschaft des 16. Jahrhunderts so alles in einem Durcheinander enden konnte. Also: Kirche und Staat, Vater und Sohn, in die Kneipe 'rein und wieder 'raus, Kirche und Status Quo... eine (nicht nur) mittelalterliche, musikalische Gesellschaftstudie erklang.
Zum Abschluß gab es die "Dance Suite" von Joseph Horovitz, gespickt mit Elementen verschiedener Tänze von der Gavott bis hin zur Samba.
Begeisterter Applaus konnte auch durch drei Zugaben kaum besänftigt werden, wobei Bernsteins altbewährter "Turkey-hop" mit humorvoller schauspielerischer Untermalung des Dirigenten fast schon zum Pflichtprogramm gehört.
© 1997 SBU e.V.
Letzte Änderung am 07.10.97