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Neu-Ulmer Zeitung
Neu-Ulm, 29. April 2003

Hobbits auf Meereswogen
Das Sinfonische Blasorchester Ulm zum "Zehnjährigen" im Congress Centrum

Von unserer Mitarbeiterin Heide von Preußen

Ulm

Träume, Märchen, Sagen und die verborgene Welt der Phantasie waren vorwiegend musikalischer Inhalt zum zehnten Geburtstag des Sinfonischen Blasorchesters Ulm im gut besuchten CCU.

Auch diesmal standen sinfonische Originalkompositionen im Mittelpunkt. Die ausgewogene Besetzung des Ensembles unter Dirigent Douglas Bostock ermöglichte es ihm und den Musikern, jenen lebendigen Klang zu finden, der die Zuhörer immer wieder fasziniert und am Schluss zu drei erklatschten Zugaben führte. Mit einer fröhlichen Festival-Musik ("Music of Festival) des Engländers Philip Sparkes (1951), einer der führenden britischen Komponisten, sicherte sich das Sinfonische Blasorchester Ulm von Anbeginn an die Sympathien des Publikums. Großen Anteil am Gelingen hatten dabei neben den anderen Blasinstrumenten die Klarinetten und Querflöten, die besonders fein das Lyrische, das Verträumte herauskristallisierten.

Fast nahtlos schloss sich "Funa-Uta (Meereslieder) des Japaners Yasuhide Ito an. "Funa- Uta" basiert auf zwei Volksliedern und erinnert im Aufbau an eine Bacarole. Ein reicher und klarer Orchesterklang mit verschiedensten Einwürfen aus unterschiedlichsten Musikwelten sowie hervorragend überbrachte Solo-Passagen von Flöte und Oboe verleihen zum Ende hin "Funa - Uta" wieder einen typisch japanischen Charakter. Fast möchte man sagen, eine "Morgengabe" wurde mit "Aurora" von Thomas Doss elegant und träumerisch überbracht. Der österreichische Musiker hat sich sein Rüstzeug für die Schaffung moderner Blasmusik unter anderem im Mozarteum in Salzburg erarbeitet. Aurora, der lateinische Name der griechischen Göttin der Morgenröte, beinhaltet den Beginn eines neuen Tags. Darin spiegeln sich viele Stimmungen: Mönche in einem Kloster, Erinnerungen an indische Tablas, oder die leidenschaftliche Begrüßung des Sonnenaufgangs im afrikanischen Busch, wobei der Schwerpunkt auf orientalischen Klängen liegt.

Wie heißt es doch so schön in einem Kinderreim: Im Osten geht die Sonne auf.... Mit der Aufführung der Symphonie Nr. 1 "Herr der Ringe" des Niederländers Johan de Meij erinnerte das Sinfonische Blasorchester Ulm an das erste Auftreten im Mai 1993 in der Donau-Metropole. 1988 begann de Meij zwischen der Übersetzung von Tolkins Saga-Stoff zu thematischen Materialien und tonalen Mitteln die Komposition. Aus fünf Sätzen besteht die Sinfonie, "Gandalf, der Zauberer", "Lothlörin, der Elfenwald", "Gollum - Smeagol", "Die Wanderung im Dunkel" (Minen von Moria, Die Brücke von Khazad-Düm) und "Hobbits". Die Stimme des Sopransaxophons im dritten Satz beispielsweise war so ausgezeichnet, dass man die berühmte Nadel hätte fallen hören können. Auch die Kämpfe werden mit wuchtigen Schlagzeugeinwürfen, unterstrichen von wippernden Bläsern und Klarinetten, zu Höhepunkten getrieben, dass die Phantasie der Tolkin-Kenner die weite Reise zurück in den Märchenwald leichten Fußes macht. Drei Zugaben ließ sich das begeisterte Publikum nicht entgehen.

© 2003 SBU e.V.
Letzte Änderung am 29.04.2003