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Neu-Ulmer Zeitung
Neu-Ulm, 25. November 2002

Reisser als Pfeiler
Sinfonisches Blasorchester konzertiert im Congress Centrum

Von unserem Mitarbeiter Otto Mittelbach

ULM - Gleich drei Europäische Erstaufführungen präsentierte das Sinfonische Blasorchester Ulm unter der Leitung von Douglas Bostock seinen zahlreichen Freunden mit amerikanischen und japanischen Klängen.

Die etwa sechzig Instrumentalisten, zuvor Mitglieder der Ulmer Knabenmusik, bewiesen bei hohen Anforderungen ihre Klasse und erreichten nach disziplinierter Vorarbeit hohes Format, vor allem in den mit Schwierigkeiten gespickten rhythmischen Parts. Douglas Bostock hatte dem Orchester ein Programm zugemutet, das ein gerüttelt Maß an Schwierigkeiten barg. Zwei "Reißer" bildeten die Eckpfeiler, zu Beginn das mit rhythmischem Pfeffer ausgestattete "Godspeed" des 1957 geborenen Stephen Melillo - und am Schluss die "Armenischen Tänze" des bekannten Blasmusikkomponisten Alfred Reed. Die Wiedergabe hatte jeweils hohe Qualität.

Dazwischen stand vor allem das für normale Orchesterbesetzung geschriebene und nachträglich mit Zustimmung des Komponisten für das Blasorchester der Eastman School bearbeitete Klavierkonzert von Howard Hanson. Antonio Piricone als Solist am Flügel und das begleitende, oft selbstständig agierende Orchester, realisierten das zweispältige, mit einem Riesenaufwand an rhythmischer Expressivität daherkommende, viersätzige Werk mit Bravour. Der Gegensatz hätte nicht größer sein können: Als Zugabe wählte Piricone die einfachen aber bedeutungsvollen Klänge des E-Dur Präludiums aus Bach Wohltemperierten Klavier, Band I.

Aber auch fernöstliches war zu hören. Mit "Ikaruga", in der er die Besonderheiten einer geschichtsträchtigen japanischen Region nachzuzeichnen versuchte - Tempelwelt, Tonreihen und exotische Instrumente - bot der Komponist Testsonusuke Kushida ungewöhnliche Klangbilder. Und von Adam Gorb, geboren 1958, stand, ebenfalls als Europäische Erstaufführung, das vielrhythmische, mit Summtönen verbundene "Towards Nirwana" im Programm.

Die Begeisterung der Zuhörer entlud sich in Beifallsstürmen. Ein von Percy Graingeer bearbeitetes, schottisches Lied und das überaus fetzige "Hora" von Alfred Reed rundeten den Abend ab.

© 2002 SBU e.V.
Letzte Änderung am 29.04.2003