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Neu-Ulmer Zeitung
Neu-Ulm, 24. März 2009

Carmina Burana mit großer Kunstfertigkeit

Von Wilhelm Schmid

Ulm

„Viva Musica!“ Keinen besseren Auftakt als diese Alfred-Reed-Komposition hätte Douglas Bostock für das Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Ulm wählen können, denn was das überaus zahlreiche Publikum in der Pauluskirche zu hören bekam, war eine einzige Huldigung an die Musik.
Den festlichen Eröffnungsklängen folgte ein weiteres Meisterwerk der sinfonischen Blasmusik: In der viersätzigen Suite „Terpsichore“ verarbeitet Bob Margolis die einzige weltliche Komposition von Michael Praetorius zu einem wahren Feuerwerk, bei dem ein Tanz nach dem anderen effektvoll aufstrahlte. Eindrucksvoll war schon der Beginn, wo mit einem Blockflötensolo der Geist des antiken Tanzes herauf beschworen wurde, und ein bunter Querschnitt durch die reichhaltige Klangwelt der Renaissance schloss sich an.
In der „Carmina Burana“ wurde alles aufgeboten, was ein sinfonisches Blasorchester zu bieten hat. Dazu kamen zwei Klaviere, Celesta und das bei Orff stets so ausgefeilte große Schlagwerk. Zum anderen war mit dem Oratorienchor Ulm und einem Auswahl-Kinderchor der Musikschule Neu-Ulm auch die vokale Seite hervorragend repräsentiert, wobei dieser noch besondere Glanzlichter durch die Solisten aufgesetzt wurden: Kwang-Kuean Lee beeindruckte sowohl mit sonorem Bariton als auch in hohen Lagen und konnte sein komödiantisches Talent bei der Arie „Ego sum Abbas“ bestens zur Geltung bringen.
Hans-Günter Dotzauer ließ den gebratenen Schwan in der Arie „Olim lacus“ mit seiner Tenor- und Falsettstimme zu letztem Leben „aufblühen“, und Hélène Lindqvist führte mit großer Ausdruckskraft durch die Geheimnisse des mittelalterlichen „Liebeshofes“. Der Oratorienchor glänzte mit vollem, rundem Chorklang und bewältigte die Vertracktheiten der Orffschen Rhythmik und Sprache mit großer Kunstfertigkeit.
Eine besondere Farbe in das an sich schon bunte Bild brachte der Kinderchor der Musikschule Neu-Ulm, und das nicht nur optisch, sondern vor allem auch klanglich: Es war eine Freude, den jungen Stimmen zu lauschen. Die Krone des Ganzen bildete das Sinfonische Blasorchester Ulm durch seine Klangpracht, die das gesamte Geschehen um das ewige Kreisen des Glücksrades der Göttin Fortuna in all ihrer Vielfalt widerspiegelte. Sowohl solistisch als auch im zutiefst beeindruckenden Tutti-Klang bot das Orchester eine großartige Leistung. Diese war selbstverständlich wieder einmal der nicht nur souveränen, sondern vor allem auch mitreißenden Leitung von Douglas Bostock zu verdanken, der den Riesen-Klangkörper sowohl zu fein ausgearbeiteten harmonischen und melodischen Nuancen als auch zu sicherer Bewältigung der bekannt anspruchsvollen Rhythmik führte.
Lang anhaltende stehende Ovationen waren Lohn für die Ausführenden eines Konzertes, das garantiert eines der grandiosesten Musikerlebnisse der letzten Jahre „in Ulm, um Ulm, und um Ulm herum“ - und weit darüber hinaus - darstellte.



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Letzte Änderung am 25.03.2009