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Neu-Ulmer Zeitung
Ulm, 16. Mai 2001

Jüdische Tänze und japanische Aspekte
Sinfonisches Blasorchester Ulm spielte klangausgewogen

(peva). Seit seiner Gründung vor zehn Jahren hat sich das Sinfonische Blasorchester Ulm kontinuierlich zu einem überregionalen Ensemble weiterentwickelt. Damals schlossen sich ehemalige Musiker der Ulmer Knabenmusik (ukm), animiert von ihrem damaligen Dirigenten Kreso Pascuttini, zu einem Orchesterverbund zusammen. Nach dessen Tod übernahm 1996 der international angesehene Dirigent Douglas Bostock die musikalische Leitung. Mit Schwung, Farbe und Lebhaftigkeit starteten die 60 jungen Musiker ins Programm beim Konzert im gut besuchten Congress Centrum Ulm.

Umjubelter Solist

Das Orchester schmückte sich diesmal mit dem italienischen Pianisten Antonio Piricone. Er war der umjubelte Solist in der hier vollzogenen deutschen Erstaufführung von Edward Gregsons "Concerto for Piano and Wind". Der bedeutende Komponist Großbritanniens widmete dieses Konzert für Klavier und Bläser mit dem Titel "Hommages" dem Pianisten und Komponisten John Mc Cabe. Das Werk huldigt den Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Strawinski, Bartók, Rachmaninow und Poulenc.
Dem Charakter der drei Sätze, Toccato, Passacaglia und Rondo-Burlesque, wurde vom verkleinerten Blasorchester detailgetreu entsprochen, dabei den Partner am Klavier nie aus den Augen verlierend. Dessen sensibles Spiel begeisterte das Publikum und mit Bachs Goldberg-Variationen spielte er sich erst recht in die Herzen seiner Zuhörer.
Nach dem präzise und klangausgewogen gespielten Eingangsstück "Prelude, Siciliano and Rondo" von Malcolm Arnold setzte das Sinfonische Blasorchester Ulm mit der europäischen Uraufführung von Toshio Mashimas Komposition "Les trois notes du Japon" die Reihe japanischer Kompositionen für Blasorchester fort. Das Werk ist dem berühmten Tokyo Kosei Wind Orchestra und dessen Chefdirigent Douglas Bostock gewidmet und wurde am 27. April 2001 in Tokyo von den Widmungsträgern uraufgeführt.
Faszinierend, nicht zuletzt ob der gelungenen Instrumentalsoli, interpretiert wurden nach der Pause die "Yiddish Dances" (Jiddische Tänze) des britischen Komponisten Adam Gorb. Alle fünf Sätze basieren auf Klezmer-Tänzen, die das Orchester mit der ihnen innewohnenden Sentimentalität, ihrem Pathos, mit ihrem Ernst und ihrer Fröhlichkeit verblüffend authentisch spielte.
Voll in Fahrt kam danach der Orient-Express", eine launige Komposition von Philip Sparke, mit den jungen Musikern an Bord. Und schier nicht zu bremsen waren sie bei der den Abend beschließenden Aufführung von Alfred Reeds "First Suite for Band", wo das Finale, ein amerikanischer Zirkusgalopp, die Tempobezeichnung "So schnell wie möglich (aber nicht schneller!)" trägt. In Fahrt kam dann aber auch das Publikum, das sich mit lang anhaltendem Beifall noch zwei Zugaben erklatschte.

© 2001 SBU e.V.
Letzte Änderung am 16.05.2001