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Blaumännle
Ulm, 21. Oktober 1999

MUSIK / Sinfonisches Blasorchester Ulm bot Konzert der Spitzenklasse
Musik fast körperlich spürbar
Von zarten Glockenklängen bis zum Trommelwirbel der Schlagzeuger

Ein Konzert der Spitzenklasse bot das Sinfonische Blasorchester Ulm bei seinem Konzert am Samstag abend in der Stadthalle Blaubeuren. Die Musiker boten eine interessante Mischung von bekannten und kaum gehörten Werken internationaler Komponisten.

Margot Autenrieth-Kronenthaler

Blaubeuren : Ein Erlebnis der besonderen Art bot sich dem Publikum am Samstag in der Stadthalle. In höchster Perfektion spielte das Sinfonische Blasorchester Ulm Blasmusik auf höchsten Niveau, so dass es eine Freude war, dabei zu sein. So schon beim ersten Stück, der "Irish Rhapsody" von Clare Grundmann, das auf einigen beliebten irischen Melodien basiert.
Sehr interessant, bei uns jedoch kaum gehört, die Komposition von dem Japaner Yashuhide Ito mit dem Titel "Gloriosa", die greogorianische Gesänge mit japanischer Volksmusik zusammenfügt. Das Werk lebt von der Abwechslung, beginnt ganz zart im ersten Teil mit wunderbaren Klängen der Röhrnglocke und greogorianischen Gesängen, um sich immer wieder ins Voluminante zu steigern. Die sieben Schlagzeuger hatten dabei alle Hände voll zu tun und für das Publikum wurde die Musik dabei fast körperlich spürbar. Einfach großartig!
Bei "Bacchus on Blue Ridge" von Joseph Horrovitz hatten die drei Teile jeweils ihren ganz eigenen Akzent. Musikstile Nordamerikas verschmelzen dabei ineinander. Launig, leicht beschwingt, spielten die Musiker den Prärie-Stil, Jazz- und Blueselemente, so dass die Zuhörer alle in die Musik hinein genommen wurden und den Takt mitwippten.
Bei der eigenwilligen Komposition "Die Druiden" von Rolf Rudin konnte das nicht passieren. Das mit mystischen und magischen Klängen durchzogene Werk hörte sich stellenweise so disharmonisch und fremd an, dass einem schon ein Frösteln den Rücken hochziehen konnte.
Die Schottischen Tanzweisen von Malcolm Arnold und "Candide", einem Broadway-Musical von Leonard Bernstein, waren wieder so recht nach dem Geschmack der Zuhörer. Sprühend gespielt, mit verblüffenden Tempowechseln, die in allerhöchster Präzision ausgeführt wurden, zeigten die Spieler nochmals, was in ihnen steckte.
Rund 150 Zuhörer feierten das Orchester mit Standing Ovations und entließen es erst nach zwei Zugaben.
Das Orchester entstand 1992 aus der Ulmer Knabenmusik. Es versteht sich als überregionales Blasorchester der Höchststufe. Es arbeitet projektbezogen in zwei Arbeitsphasen pro Jahr. Die Proben für ein Konzert finden an zwei Wochenenden statt. Die sechzig jungen Hobbymusiker kommen aus Süddeutschland mit Schwerpunkt Ulmer Region. Ihr Dirigent Douglas Bostock gehört zu den angesehensten britischen Dirigenten seiner Generation. Wie gehört, versteht er es, seine Spieler zu Höchstleistungen zu animieren.

© 1999 SBU e.V.
Letzte Änderung am 27.10.99